Der Haupteingang war ebenerdig und man kam in einen kleinen Innenhof mit einem Springbrunnen. Von dort aus ging es nach Frauen und Männern getrennt in die Schwimmhallen und in die entsprechenden Abteilungen. In diesem Entwurf befand sich zunächst die Frauenschwimmhalle an der Atzpodienstraße und die Männerschwimmhalle an der Hubertusstraße.
Bereits im Juli 1919 wurden die Pläne überarbeitet, besonders wurde der Eingangsbereich im Erdgeschoss mit den Zugängen zu den Schwimmhallen verändert. Die Männerschwimmhalle wurde nun zur Atzpodienstraße und die Frauenschwimmhalle zur Hubertusstraße gelegt. Offensichtlich wurde im Bauamt die Diskussion um die kostengünstigere Energieversorgung verfolgt. Hatten doch viele Volksbadeanstalten auf Grund der immer knapper werdenden Kohlenversorgung nach dem 1. Weltkrieg den Betrieb einstellen müssen. Man plante zusätzliche und kostengünstige Abwärme aus den umliegenden Betrieben über die Atzpodienstrasse in das Volksbad einzuspeisen. Die ersten Ausführungspläne zum Volksbad wurden erarbeitet und sind datiert auf Juli 1919. (Diese liegen uns als Kopie vor)
Gezeichnet wurden diese Pläne im Rathaus II, Hochbauamt, Plankammer-Zimmer 45 in Lichtenberg.
In der Stadtverordnetenversammlung wurde beantragt, die Anleihemittel in Höhe von 2.680.000 Reichsmark zu bewilligen und die Bildung einer Kommission zur Errichtung der Volksbadeanstalt zu genehmigen.
Die Stadtverordneten-Versammlung hat dann recht schnell dem Antrag zugestimmt weil die zwischenzeitlich aufgelegten Notstandsprogramme einen finanziellen Zuschuss für solche Projekte in Aussicht stellten. Aus den Verwaltungsakten geht hervor, dass man am 23.Oktober 1919 den Beschluss fasste, eine Anleihe in Höhe von 10 Mio. Reichsmark aufzunehmen.
Es ist wohl davon auszugehen, dass die finanziellen Zuschüsse aus den Notstandsprogrammen entweder gar nicht oder nur teilweise geflossen sind. Auch sind die entsprechenden Anleihen nicht zur Verfügung gestellt worden. In einer Vorlage vom 23. Dezember 1919 ist zu lesen, dass von den gewünschten 10 Mio. Reichsmark nur 2,5 Mio. Reichsmark zusammen gekommen sind. Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse führten zur weiteren Stilllegung des Projektes. Welche Baumaßnahmen bis dahin getätigt wurden läßt sich derzeit nicht nachweisen. In den Verwaltungsakten und auch in den damaligen Zeitungen, wie zum Bauspiel „Die Lichtenberger Nachrichten“, finden sich jedenfalls keine Anhaltspunkte über den Stand der Bauarbeiten.
Wir gehen daher davon aus, dass nicht viel auf dem Baugrundstück umgesetzt wurde. Denn das Baugrundstück wurde erst im Sommer 1919 von der Lichtenberger Terrain Aktiengesellschaft für die Stadtgemeinde zur Verfügung gestellt. Es ist daher durchaus möglich, dass der Bauplatz eingerichtet wurde und die Erdarbeiten begonnen hatten.
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