Heute jährt sich zum 90. Mal der Todestag des prominenten deutschen Unternehmers, Philanthropen und Kunstmäzens James Simon (1851-1932). Er war ein deutscher Unternehmer in Berlin, Gesprächspartner von Kaiser Wilhelm II., sowie Finanzier und Mitgründer zahlreicher wohltätiger Einrichtungen.
Als eine der bedeutendsten und zugleich zurückhaltendsten Persönlichkeiten Berlins, erfuhr James Simon erst in den vergangenen Jahren eine angemessene Würdigung für sein Mäzenatentum und seine Gründung zahlreicher wohltätiger Einrichtungen.
Er war unter anderem Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Volksbäder im Jahre 1899, gemeinsam mit renommierten Persönlichkeiten seiner Zeit wie Prof. Dr. Rudolf Virchow, Prof. Dr. Robert Koch, Prof. Dr. Oskar Lassar, Prof. Dr. Carl Fränkel, Prof. Dr. August Gärtner, Prof. Dr. Friedrich Renk, Prof. Dr. Max Rubner und Dr. Moritz Pistor.
In dieser Gesellschaft fungierte er sowohl als Vorstandsmitglied als auch als Mitglied im geschäftsführenden Ausschuss. Bereits 1880 initiierte er zusammen mit Oskar Lassar den Bau der ersten Berliner Volksbadeanstalt auf dem Grundstück des heutigen Stadtbades Mitte, wobei er die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellte. Damit gehört James Simon zu den bedeutendsten Mitgründern des Deutschen Badewesens.
James Simon entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie, die im Baumwollgeschäft tätig war. Er folgte den Fußstapfen seiner Familie, übernahm das Unternehmen und führte es mit großem Erfolg und Expansion.
Trotz seiner unternehmerischen Erfolge ist James Simon vielleicht am bekanntesten für seine Großzügigkeit und sein Engagement in der Kunst. Er gehörte zu den führenden Figuren in der Berliner Kunstszene und spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Kaiser-Friedrich-Museums, das heute als Bode-Museum bekannt ist.
James Simon war ein leidenschaftlicher Sammler und spendete viele seiner Kunstwerke an verschiedene Berliner Museen. Seine wohl berühmteste Schenkung ist die Büste der Nofretete, die er dem Ägyptischen Museum in Berlin übergab.
Trotz seiner bedeutenden Beiträge und Großzügigkeit, wurde Simon während der Nazi-Zeit aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde sein Beitrag zur deutschen und insbesondere Berliner Kultur und Kunst wieder anerkannt und gewürdigt. Heute ehrt eine bedeutende Galerie auf der Berliner Museumsinsel seinen Namen – die James-Simon-Galerie.
Weitere Informationen findet Ihr unter folgenden Link: